In einem sich wandelnden Energiesystem wird die Fähigkeit, Energie zu speichern und zu steuern, immer mehr zum Wettbewerbsvorteil – gerade für Industrieunternehmen. Doch nicht immer braucht es dafür klassische Batteriespeicher. Unternehmen können Energie speichern ohne Batterie – durch intelligente Nutzung vorhandener Anlagen und Prozesse.
Das Kapitel 1.4 „Klima und Energie“ ist das Herzstück der energiepolitischen Agenda im neuen Koalitionsvertrag. Es setzt klare Signale: mehr erneuerbare Energien, mehr Energieeffizienz und deutlich mehr Flexibilität im Energiesystem. Zusammen mit weiteren energiebezogenen Maßnahmen in den Kapiteln zu Industrie, Infrastruktur und Digitalisierung wird deutlich: Die Transformation der Energieversorgung ist eine Querschnittsaufgabe und eine der zentralen Prioritäten der Bundesregierung.
Doch was bedeutet das konkret?
Klimaziele, Ausbau, Investitionen: Die wichtigsten Punkte im Überblick
- Ein massiv beschleunigter Ausbau erneuerbarer Energien: Der Anteil am Bruttostromverbrauch soll durch den beschleunigten Ausbau von Wind- und Solarenergie sowie vereinfachte Genehmigungen massiv gesteigert werden.
- Senkung der Strompreise: Die Bundesregierung kündigt ein Maßnahmenpaket an, das Unternehmen und Verbraucher dauerhaft um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde entlasten soll. Geplant sind u. a. die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß, die Reduzierung von Umlagen und Netzentgelten sowie ein erweiterter Industriestrompreis.
- Digitalisierung und Flexibilität: Energiespeicher, smarte Netze und Lastverschiebung gewinnen an Bedeutung. Der Einsatz von KI und automatisierten Steuerungssystemen wird gezielt gefördert.
- Energie als Standortfaktor: Industrieunternehmen sollen durch planbarere Strompreise, die Senkung der Stromsteuer und gezielte Investitionsanreize entlastet werden.
- Speichertechnologien im Fokus: Speicher gelten künftig als „von überragendem öffentlichem Interesse“ - ein Signal für schnellere Umsetzung und regulatorische Unterstützung.
- Einbindung der Industrie: Klimaschutzverträge, Quoten für grüne Technologien und ein CO₂-Grenzausgleichsmechanismus sollen Unternehmen finanzielle Anreize bieten und Wettbewerbsverzerrungen verhindern. Klimaschutzverträge unterstützen Investitionen in nachhaltige Technologien, während der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus dafür sorgt, dass Unternehmen aus Ländern mit strengen Klimavorgaben nicht durch billigere Produkte aus Ländern mit niedrigeren Klimastandards benachteiligt werden.
Flexibilisierung im Koalitionsvertrag
Die Flexibilisierung wird im neuen Koalitionsvertrag als zentrales Element einer stabilen, nachhaltigen Energieversorgung definiert. Ziel ist es, Lasten dynamischer zu steuern, Stromerzeugung besser zu integrieren und Verbraucher aktiver in das Energiesystem einzubinden.
Um dies umzusetzen, kündigt die Bundesregierung unter anderem folgende Maßnahmen an:
- Dynamische Stromtarife, die Preisvolatilität aufgreifen und Flexibilität auf Verbraucherseite belohnen
- Vereinfachte Genehmigungen für Speicher, die als gleichrangig mit Erzeugungsanlagen eingestuft werden
- Der gezielte Abbau regulatorischer Hürden, um die Flexibilisierung schneller in die Praxis zu bringen und Anreize für netzdienliche Nutzung zu schaffen
Diese politischen Leitplanken machen deutlich: Flexibilität ist kein Zukunftsthema mehr, sondern eine handlungsleitende Vorgabe für Wirtschaft und Industrie.
Was das für die Industrie bedeutet
Für produzierende Unternehmen, energieintensive Betriebe und den industriellen Mittelstand steigt der Handlungsdruck. Fixpreise und starre Lastprofile gehören der Vergangenheit an. Ohne Einblick in den Energieverbrauch und die Optimierung dessen bleibt Flexibilität jedoch Theorie. Hier kommen intelligente Energiemanagementsysteme wie flexOn ins Spiel, die den Stromverbrauch optimieren und automatisiert steuern. Wer jetzt in Flexibilität investiert, verschafft sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile, sondern verbessert auch seine regulatorische Position.
Energieoptimierung: Vom politischen Ziel zur industriellen Praxis
Wir bei encentive unterstützen Industrieunternehmen dabei, die Anforderungen in konkrete Maßnahmen zu übersetzen. Mit flexOn, unserer intelligenten Energiemanagement-Plattform, bieten wir eine Lösung, die Energieflüsse analysiert, optimierte Fahrpläne entwickelt und Verbraucher danach steuert. flexOn passt den Stromverbrauch an Marktpreise, Netzauslastung oder die eigene Erzeugung an. So wird Last beispielsweise automatisch in Zeiträume von niedrigen Börsenstrompreisen oder hoher PV-Produktion verschoben. Auch das Laden von E-LKWs oder des eigenen Batteriespeichers kann genau auf diese Zeiträume optimiert werden.
Lösungen wie diese sind längst keine technische Spielerei mehr. Sie sind Voraussetzung für moderne, resiliente Industrieprozesse. Und sie helfen Unternehmen dabei, sich zukunftsfähig aufzustellen – ökologisch, ökonomisch und regulatorisch.
Energieoptimierung als Schlüsselkompetenz
Die Energiewende ist kein vor uns liegendes Zukunftsprojekt. Sie findet jetzt statt – und sie betrifft ganz konkret die Industrie. Der Koalitionsvertrag 2025 zeigt klar: Wer Energieverbrauch transparent macht, intelligent steuert und Flexibilität ermöglicht, leistet einen Beitrag zum Klimaschutz und sichert sich gleichzeitig Vorteile im Wettbewerb. Für Unternehmen wird die Energieoptimierung damit zur Schlüsselkompetenz einer nachhaltigen und erfolgreichen Zukunft.